In einer Welt, die zunehmend von Technologie und digitalen Interaktionen geprägt ist, hat sich in den letzten Jahren ein Konzept herauskristallisiert, dass nicht nur die Art und Weise, wie wir lernen und arbeiten, revolutioniert, sondern auch unser alltägliches Leben bereichert: Gamification. Was verbirgt sich genau hinter diesem Begriff?
Die Gamification Definition beschreibt die Anwendung spieltypischer Elemente in einem nicht-spielerischem Kontext. So sollen Motivation und Engagement gesteigert werden. Sowohl im Bereich der Bildung, als auch in den Bereichen Marketing und Recruiting – die Gamifizierung hat das Potenzial, eine Interaktion mit Inhalten und Prozessen, auf eine absolut neue Ebene zu heben.
Doch wie genau funktioniert Gamification und in welchen Bereichen kommt diese zum Einsatz? Welche Gamification Strategien und welchen Gamification Ansatz, haben sich als besonders erfolgreich erwiesen? Wie mag wohl die Zukunft von Gamifizierung aussehen? In diesem Beitrag werden wir die Gamification näher beleuchten und spannende Gamification Beispiele präsentieren. Weiterhin werden wir zeigen, wie Unternehmen und Organisationen diese Strategien mehr als erfolgreich umsetzen. Wir werden außerdem verschiedene Gamification Strategien untersuchen, welche nicht nur die Nutzerbindung erhöhen, sondern auch die Effizienz steigern können. Auch die Rolle von Gamification im Recruiting-Prozess werden wir genauer unter die Lupe nehmen.
Gamification ist mehr als nur ein schnell vorbeiziehender Trend. Es ist vielmehr eine ausgeklügelte Strategie, welche sich in verschiedenen Bereichen etabliert hat. Gamification leitet sich aus dem englischen Wort „Game“ – „Spiel“ ab und bedeutet übersetzt, die Übertragung von spieltypischen Elementen und Vorgängen in spielfremde Zusammenhänge. Alternative Begriffe im deutschsprachigen Raum sind „Gamifizierung“ und „Spielifizierung“.
Heruntergebrochen bedeutet Gamification nichts anderes, als dass verschiedene Komponenten und Elemente aus dem Gaming in einen Kontext gesetzt werden, welcher auf den ersten Blick nichts mit Gaming zu tun hat. Das Lösen von verschiedenen Aufgaben soll somit für die jeweiligen Anwender unterhaltsam und spielerisch gestaltet werden. Dafür bedient man sich beliebter und bekannter Gaming-Elemente wie z. B.: Punktesysteme, Level, Ranglisten, Avatar oder Quiz.
Ziel ist es, die Motivation und das Verhalten der Nutzer in Bereichen wie Arbeitsprozessen und Bildung oder Marketing zu beeinflussen. Dabei geht es weniger um die Schaffung eines neuen vollwertigen Spiels, sondern vielmehr um die Übertragung von Spielmechanismen auf alltägliche Aufgaben und Herausforderungen. Unternehmen haben den instinktiv angeborenen Spieltrieb des Menschen erkannt und nutzen ihn für die Gewinnung neuer Mitarbeiter oder aber deren Training und Weiterbildung.
Die Gamification Bedeutung erstreckt sich über viele Branchen hinweg. Warum für Unternehmen und Organisationen Gamification so wichtig ist und welche Vorteile es mit sich bringt, werden wir im folgenden untersuchen. Immer mehr Unternehmen setzen auf den Einsatz von Gamification. Verschiedenste Gaming-Elemente werden von Unternehmen auf ihren Plattformen und in ihre Prozesse implementiert.
Studien belegen, dass sich Gamification positiv auf die Motivation, Zufriedenheit und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter auswirkt. Daneben gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für erfolgreiche Gamification im Business-Kontext. In fast jedem Sektor ist es möglich, Gamification umzusetzen. Nun schauen wir uns Gamification Beispiele aus der Praxis an:
Fitness-Apps: Viele Fitness-Apps, wie Nike Training Club oder Strava, bedienen sich der Gamification, um ihre Nutzer zu motivieren und ihre Fitnessziele zu erreichen. Durch das Setzen von Herausforderungen, das Erreichen von Meilensteinen, wird das Training zu einem spielerischen Erlebnis.
Lernplattformen: Die mittlerweile sehr bekannte Plattform Duolingo, verwendet diese Strategie, um schneller und effizienter neue Sprachen zu erlernen. Aber auch die Plattform Kahoot! bietet den Nutzern ein umfangreiches Gaming-Erlebnis mit Lerneffekt. Hier können Nutzer Punkte sammeln, ein Team bilden und zusätzlich Meilensteine erreichen.
Kundenbindungsprogramme: Unternehmen wie zum Beispiel Starbucks setzen Gamification im Marketing ein, indem sie Treueprogramme anbieten. Kunden können mit jedem Kauf Punkte sammeln, welche wiederum in eine Belohnung eingelöst werden können. Ein weiteres, sehr erfolgreiches Programm ist das Payback-Punkte-System oder aber verschiedene Flugbonusprogramme von den jeweiligen Airlines.
Recruiting: Sehr aufstrebend und beliebt ist das sog. Gamification Recruiting. Die Spiele, welche verwendet werden, simulieren typische Arbeitsabläufe um die Fähigkeiten der Bewerber besser einschätzen zu können. Das bekannte Unternehmen SAP nutzt ein solches Verfahren, indem es Kandidaten für bestimmte Positionen durch interaktive Spiele testet.
Unternehmensinterne Schulungen: Auch in der Mitarbeiterentwicklung wird sich dieser Gamifizierung bedient. Spielerische Trainingsmethoden werden von den Unternehmen eingesetzt, um ihre Mitarbeiter in den Bereichen, Führung, Kommunikation und Produktwissen weiterzubilden.
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Damit Gamification erfolgreich in die eigene Unternehmensstrategie übernommen und zu einem tatsächlichen Erfolg werden kann, müssen Strategien und Ansätze sehr sorgfältig entwickelt werden. Die Implementierung von Gamifizierung erfordert nicht nur technische Lösungen, sondern eine tiefgehende Analyse der Zielgruppen und der zu erreichenden Ziele. Folgende Ansätzen, kommen dabei in Betracht:
Zielsetzung: Ein zentrales und wichtiges Element, sind klare Ziele, die Nutzer erreichen sollen. Ob es sich dabei um komplexe Herausforderungen oder einfache Aufgaben handelt, ist dem Unternehmen überlassen. Um die Nutzer zu motivieren und eine Richtung vorzugeben, ist es wichtig, klare und erreichbare Ziele sowie eine Belohnung zu setzen.
Wettbewerb: Viele Ansätze beruhen auf dem Wettbewerbsgedanken. Ranglisten und/oder Herausforderungen sorgen dafür, dass der Anreiz zu einer Teilnahme erhöht wird. Alternativ wird auch auf kollaborative Elemente gesetzt, bei denen Teams gemeinsam Aufgaben lösen und Ziele erreichen müssen.
Individualisierung und Anpassung: Eine erfolgreiche Gamification kann noch effektiver sein, wenn sie auf die Bedürfnisse und den Interessen ihrer Nutzer angepasst wird. Personalisierte Spielmechanismen sorgen dafür, dass sich der Nutzer mehr mit dieser Plattform identifiziert und dadurch zunehmend aktiver wird. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Ansätze und Strategien auf ihre jeweilige Zielgruppe und deren Bedürfnisse abstimmen sollten.
Feedback: Wichtig ist zudem, den Nutzern regelmäßig ein Feedback zu geben, damit sie wissen wie gut sie jeweils abschneiden. So werden sie weiterhin ermutigt, am Ball zu bleiben und das Nutzer-Verhalten bleibt in einem beständigen Bereich.
Gamification ist wie bereits erwähnt nicht nur eine Modeerscheinung, sondern spiegelt sich in sämtlichen Unternehmensbranchen wider. Es erkennen immer mehr Unternehmen die wesentlichen Vorteile von Gamification.
Im Bereich der Bildung erkennen immer mehr Universitäten und Schulen, dass Gamification den Lernprozess bei Studenten und Schülern erhöht und verbessert. Lehrkräfte nutzen spielerische Elemente, um zu motivieren und den Unterricht interessanter zu gestalten. Gerade im Bereich Gamification im Recruiting, können sich Unternehmen spielerische Elemente bedienen, um den Rekrutierungsprozess zu optimieren. Auch im Gesundheitswesen findet Gamification ihren Platz. Behandlungspläne werden besser eingehalten und gesündere Lebensgewohnheiten können entwickelt werden.
Im Marketing spielt Gamification eine große Rolle, um Kunden zu binden und das Engagement zu steigern. Durch eine Integration von spielerischen Elementen in Marketingkampagnen können Unternehmen die Interaktion mit ihren Kunden erhöhen. Die Verwendung von interaktiven Quizzen und/oder Umfragen, bei denen die Kunden Belohnungen erhalten oder Punkte sammeln können, schafft ein unterhaltsames Erlebnis für die Nutzer. Unternehmen sammeln hierdurch wichtige Kundendaten und können das Nutzerverhalten besser anpassen und analysieren. Auch die bereits erwähnten Treueprogramme zahlen sich bei den Kunden aus. Besonders beliebt sind dabei App-basierte Systeme, bei denen Nutzer regelmäßig Punkte für bestimmte Aktionen erhalten.
Ein weiteres Beispiel für die Nutzung von Gamification im Marketing ist die Nutzung von Social Media. Besonders Marken wie Coca-Cola oder McDonald´s haben erfolgreich Wettbewerbe und Challenges auf den beliebten social Media Plattformen eingeführt. Auf Plattformen wie Instagram oder Facebook können Unternehmen hier ihre Herausforderungen oder Wettbewerbe platzieren. Auch das Teilen von eigenen Erlebnissen oder Inhalten – etwa durch Hashtags oder Markenbotschaften- wird häufig mit Punkten und Preisen belohnt. Eine Art von Engagement, welches nicht nur die jeweilige Markenbekanntheit fördert, sondern auch eine Community von loyalen Kunden schafft.
Die Gamifizierung kann auch ein wesentlicher Bestandteil des Storytellings einer Marke sein. Kunden können hier zu einem Teil der Markenstory werden. Sie spielen dabei entweder eine aktive Rolle, erleben Abenteuer und lösen Herausforderungen. Marken, welche so in der Lage sind, ihre eigene Unternehmens-Geschichte auf eine spielerische Art zu erzählen, schaffen nicht nur eine stärkere Verbindung zum Produkt, sondern auch eine tiefere emotionale Verbindung zu den Konsumenten.
Ein sehr gelungenes Beispiel der Umsetzung hat das Unternehmen Red Bull geschaffen. In der Vergangenheit hat Red Bull nicht nur sportliche Events auf die Beine gestellt, sondern auch eigene Spiele und interaktive Kampagnen entwickelt, die es den Nutzern ermöglichten, eigene Abenteuer zu erleben.
Im Recruiting Bereich hat Gamification ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Um den Rekrutierungsprozess zu optimieren und die besten Talente anzuziehen, setzen Unternehmen zunehmend auf spielerische Elemente. Um die Fähigkeiten und die Eignung von Bewerbern zu testen, werden interaktive Bewerbungsspiele oder Assessments gestaltet. Den Unternehmen wird so ermöglicht, sowohl fachliche Qualifikationen, als auch die Soft Skills der Bewerber zu testen.
Ein wirkliche sehr gutes Beispiel für Gamification im Recruiting ist die Plattform „Pymetrics“, welche Spiele nutzt, um die emotionalen und kognitiven Fähigkeiten von Bewerbern zu analysieren. Die Ergebnisse werden sodann mit den Anforderungen offener Stellen verglichen, um die besten Übereinstimmungen zu finden. Ein solcher Ansatz sorgt nicht nur für mehr Effizienz im Bewerberprozess, sondern auch für die jeweiligen Bewerber wird eine Atmosphäre geschaffen, welche weniger formell ist. So können sie ihre Fähigkeiten spielerisch unter Beweis stellen.
Ein wirklich gutes und sehr modernes Beispiel ist der Virtual Reality Recruiting-Ansatz der Unternehmen wie Deutsche Bank. Bewerber müssen hier in einer virtuellen Umgebung typische Arbeitsaufgaben lösen, um ihre Fähigkeiten und ihre Problemlösungsfähigkeiten zu demonstrieren.
Hierzulande wird die Gamifizierung zunehmend als wertvolles Werkzeug anerkannt. Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es allerdings einige Besonderheiten, die bei der Implementierung berücksichtigt werden sollen:
Kulturunterschiede: Deutsche Nutzer reagieren oftmals anders als Nutzer aus dem Ausland. Während bei den Nutzern aus den USA eher der Wettbewerb in Vordergrund steht, bevorzugen deutsche Nutzer eher kollaborative und individuellere Ansätze. Die Gamification-deutsch Ansätze, müssen daher lokal angepasst werden.
Datenschutz: Ein weiteres sehr wichtiges Thema in Deutschland ist der Datenschutz. Gerade bei der Verwendung von persönlichen Daten in Spielen oder der Erhebung von Nutzerdaten von Apps, müssen die strengen deutschen Datenschutzgesetze eingehalten werden.
Gamification hat sich als eine der innovativsten und effektivsten Methoden herausgestellt, um das Engagement und die Motivation von Nutzern zu steigern. Ob im Marketing, Recruiting oder in der Unternehmensentwicklung – die Anwendung von Spielmechanismen birgt das Potenzial, Arbeitsprozesse zu optimieren und Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Zukünftig werden wohl noch mehr Bereiche unseres Lebens von diesem System berührt werden.
Ein deutlicher Trend in der digitalen Transformation nimmt weiter zu, da Unternehmen zunehmend auf interaktive und nutzerzentrierte Ansätze setzen, um Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Kunden und Mitarbeiter zu erfüllen. Auch die technologische Entwicklung, insbesondere durch Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und künstlicher Intelligenz (KI), wird den Weg für noch anspruchsvollere und individuellere Erlebnisse fördern und ebnen.
Auch die Personalisierung wird ein wichtiger Aspekt sein. Zukünftige Ansätze werden darauf abzielen, dass der Nutzer als Individuum angesprochen wird. Entsprechend kann dem Nutzer ein auf ihn maßgeschneidertes Erlebnis geboten werden. Abgestimmt auf seine Interessen, Bedürfnisse und Verhaltensweisen. So könnten sich auch völlig neue Bereiche und Branchen erschließen lassen. Möglich wäre der Einzug in das Gesundheitswesen, Finanzwesen oder auch in politische Partizipation.
Neben der vielen Vorteile gibt es jedoch auch zahlreiche Herausforderungen und Grenzen. Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen besteht darin, dass die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Spiel leicht aus dem Gleichgewicht geraten kann. Bei all den spielerischen Aspekten, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Unternehmen fähige Mitarbeiter einstellen wollen, welche ihre Arbeit ernst nehmen. Wenn also Gamification-Elemente nicht wohldurchdacht sind oder gar als aufdringlich empfunden werden, kann dies zu Frustration bei den Nutzern führen und den gegenteiligen Effekt bewirken.
Ein weiterer Aspekt ist die mögliche Überanpassung. Wenn die Unternehmen versuchen in jedem ihrer Bereiche Gamification zu integrieren, könnte dies zu einer Überflutung von spielerischen Elementen führen. Nutzer werden eher abgelenkt und überfordert, statt gefördert und motiviert zu werden. Wichtig ist, Gamification bewusst und gezielt und strategisch einzusetzen, damit sie den gewünschten Mehrwert bietet.
Es ist festzuhalten, dass sich Gamification als ein kraftvolles Werkzeug etabliert hat, welches Unternehmen dabei helfen kann, das Engagement ihrer Zielgruppen zu steigern. Durch die Anwendung von Spielmechaniken in den verschiedenen Bereichen wie Marketing, Bildung und Recruiting, können Unternehmen die Motivation ihrer Nutzer erhöhen, wertvolle Daten zusammentragen und ihre Prozesse optimieren.
Abschließend lässt sich sagen, dass sich Gamification nicht nur als vorübergehender Trend bewiesen hat. Sie ist vielmehr eine Entwicklung, die auch in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird. In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Innovation und Anpassungsfähigkeit Schlüssel zum Erfolg sind, bietet Gamification eine wertvolle Möglichkeit, Nutzer zu motivieren, zu engagieren und zu inspirieren. Mithin bleibt es spannend zu sehen, wie sich der Bereich weiterentwickeln wird und welche neuen Strategien und Ansätze auf uns warten.
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